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Filme für Kinder und die ganze Familie

In Erfurt wurde am 5. Mai 2013 zum zweiten Mal der Kinderfilmpreis Young Audience Award vergeben. In diesem Jahr gewann der Film ZICKZACKKIND von Vincent Bal aus den Niederlanden. Ein jugendliches Publikum zwischen 12 und 14 Jahren wählte in 9 europäischen Ländern selbst ihren Gewinner aus 3 nominierten Filmen. Dieses Ereignis gibt uns einen Anlass, einen näheren Blick auf Kinderfilme in der heutigen Zeit und ihre Entwicklung zu werfen.

In den letzten Jahren haben sich Kinderfilme inhaltlich aber auch technisch weiterentwickelt. Zunehmend werden Animationsfilme produziert, die für die ganze Familie konzipiert sind. Dies führt leider auch dazu, dass sich immer weniger Filme mit Kindern und ihrem Lebensbereich auseinandersetzen. Im Fernsehbereich dominieren außerdem vorrangig Serien, auch hier häufig animiert. Das Medium Film kann aber in der richtigen Umsetzung einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung von Heranwachsenden leisten. Wir wollen euch heute einige Filmalternativen vorstellen.

Der König der Löwen
Beginnen wollen wir mit einer sehr erfolgreichen Trickfilmproduktion, die schon einige Jahre zurückliegt. In „Der König der Löwen“ (The Lion King) aus 1994 wird die Geschichte des kleinen Löwenjungen Simba erzählt, der sich aufmacht, seinen Platz im Kreis des Lebens zu finden. Dabei muss er Rückschläge einstecken und eigene Schwächen akzeptieren, kann aber auch unerwartet neue Freundschaften schließen. Die überraschend tiefgründigen Charaktere, die Geschichte spricht auf sehr bedachte und teilweise humorvolle Weise ernsthafte Themen an, die sowohl für Kinder als auch für Erwachsene relevant sind. Kritik erntete der Film zuweilen, weil althergebrachte Machtkämpfe zwischen Schwachen und Starken sehr symbolträchtig in Szene gesetzt werden. Einige Szenen könnten für Kinder zudem eher verängstigend wirken.

Oben
Für uns gehört die Pixarproduktion Oben (im Original Up) zu einem der gelungensten Animationsfilme der letzten Jahr. In der Geschichte des Animationsfilms wird die Geschichte des 78-jährigen ehemaligen Ballon-Verkäufers Carl erzählt. Nachdem er immer mehr aus seiner gewohnten Umgebung verdrängt wird in die er nicht mehr zu gehören scheint, entschließt er sich, eine letzte große Reise anzutreten. Mit tausenden Ballons fliegt er mitsamt seinem kleinen Haus davon. Er merkt jedoch nicht, das der kleine Russell als blinder Passagier mit ihm fliegt. Gemeinsam erleben beide nun eine unvergessliche Reise. Der Film besticht vor allem am Anfang durch eine rührende und humorvolle Story mit ausgefeilten Charakteren. Leider erinnert es gegen Ende des Films immer stärker an die typischen Pixarproduktionen, die vor allem mit süßen und lustigen Tierfiguren Lacher erzielen wollen. Nichtsdestotrotz können Kinder einige Lebensweisheiten über Verlust, Altern und Veränderung mitnehmen, selten sind in Animationsfilmen menschliche Figuren so detailliert im Mittelpunkt.

In der Kritik stehen Animationsfilme häufig auch, weil viele Witze und Anspielungen nur für Erwachsene zu begreifen sind. Auch wenn Filmen eine Freigabe ohne Altersbeschränkung ausgestellt wird, können harte Schnitte und schnelle Kamerafahrten besonders Kinder mit zu vielen Reizen überfordernd. Dieses Problem ist verstärkt auch in vielen Nachmittagsserien zu sehen. Empfehlenswert sind deshalb auch Realverfilmungen, die gerne an Buchvorlagen orientiert sind und damit Kindern und Jugendlichen das Lesen wieder schmackhaft machen können.

Wer nach dem richtigen Film für einen Familienfernsehabend sucht, der kann auch die Auswahl an Kinder- und Familienfilmen auf Alternato.de zu Rate ziehen.

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